MobiLab

Podiumsgespräch wolfgang ullrich und georg imdahl moderation susanne ristow

Die Idee der MOBILEN AKADEMIE MobiLaB entstand in der Pilotphase des LaB K 2017-2022 und wurde in der Pandemiezeit auch online zu einer Vielzahl von Beiträgen zur Relevanz von Kunst ausgebaut. Seit Susanne Ristow die Programmleitung des LaB K übernommen hat, gibt es eine neue Konzeption des Formates MobiLaB: In der Reihe MÖGLICHKEITSRAUM KUNST bieten unsere Veranstaltungen zu KUNST+BAU, KUNST+NORM, KUNST+CARE, KUNST+WIRKLICHKEIT und KUNST+BILDUNG Diskussionsstoff für die Kunstszene in NRW und darüber hinaus.

Danke, dass Sie sich diesem Diskurs widmen. Ich bin sehr gespannt was noch passieren wird.

Aktuell beschäftigen wir uns in der Reihe MÖGLICHKEITSRAUM KUNST in der Mobilen Akademie mit dem Thema KUNST+CARE und kooperieren dazu seit Januar 2023 mit dem Frauenkulturbüro NRW und dem Masterstudiengang Kunstvermittlung und Kulturmanagement der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Die Coronapandemie hat nicht nur Pflegenotstand, sondern auch die prekäre Situation von Menschen deutlich gemacht, die sich für die Betreuung anderer Menschen verantwortlich fühlen. Was bedeutet Care Arbeit, Fürsorge und Sorgearbeit eigentlich im Kontext des Kunstbetriebs? Welche Begriffe sollten in diesem Zusammenhang geklärt werden? Da wäre die good old „Caritas“, die sieben Werke der Barmherzigkeit in der christlichen Tradition und das Kuratieren als Betreuungsjob im wahrsten Sinne des Wortes: „curare“, lat. sorgen, Sorge tragen, sich kümmern, verwalten, behandeln, pflegen (hier auch: Custos - Schützende/r). Wer sind die Sorgenden und Pflegenden in der Kunstszene? Was bedeuten sozialwissenschaftliche Anglizismen wie Mental Load und Gender Pay Gap für den Kunstbetrieb? Kann Fürsorge auch als künstlerisches Konzept tragfähig werden, wie in manchen Kunstwerken vorgeschlagen? Was können Institutionen dafür tun, daß sie ihrer Fürsorgepflicht für Mitwirkende, Kunsttreibende und Teilnehmende besser gerecht werden?

Was bedeutet Empowerment im Kontext von „Care“? Was hat Care-Migration mit Klassismus und modernen Formen der Sklaverei zu tun? Wer darf mitreden, wenn es um Klassismus und Rassismus geht? Was haben wir alle von mehr Diversität und Vielfalt? Müssen Wege aus der Monokultur zu Cancel Culture und Wokeness führen? Was bedeutet eine Zunahme von Vielfalt für die Gesellschaft? Können in der Kunstdiskussion vor Werken Feministinnen, FLINTA* und  LGBTQ+ gemeinsame Nenner finden, gibt es künstlerische Sprache/n, die uns Menschen alle gleichermassen ansprechen? Wo bleibt die Freiheit der Kunst, wenn es nur noch um Politik geht? Wir können Freiheit mit Nina Simone definieren: "No fear", sichtbar werden, Freiheit und Identität im Plural denken.

IMPRESSIONEN VOM SYMPOSIUM

KUNST+CARE 6.JUNI 2023

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